Donnerstag, 5. Juli 2012

Auf den Hund gekommen Teil 1

Nachdem ich mich um meine Verpflichtungen auf Mallorca gekümmert hatte , dachte ich es wäre an der Zeit mal das Leben zu genießen und in den Puro Beachclub zu gehen ! Gesagt getan, in 14 cm hohen Peeptoes und einem recht ansehlichen Outfit ging ich mit meiner Mutter gegen 14 Uhr dort hin...
2 1/2 Flaschen Weiswein später und einem imaginären Sonnenbrand dachten wir uns ein Locationwechsel wäre jetzt gar nicht so schlecht. Die Sonne ging langsam unter und bei mir kam die Abendstimmung gepaart mit dem Drang ausgehen zu wollen hoch.
Auf dem Weg nach draußen sah ich von weiten schon eine relativ große Menschenmenge die vor einem mehr stöckigen Wohnhaus stand und merkwürdige Geräusche von sich gab die nichts gutes bedeuten konnten . Bei genaueren Hinsehen erkannte ich einen Hund der ganz oben auf dem Dach stand und so ziemlich jede Sekunde das Gleichgewicht zu verlieren schien! Der arme Kerl wimmerte und im Geiste dachte ich nur wenn der Hund jetzt acht Stockwerke nach unten fällt überlebt er das definitiv nicht !!!! Und ich auch nicht .
Das tolle an dieser fürchterlichen Situation war widermal der Einsatz der Menschen drumherum- überhaupt keinen !!! Also ,ich frag mich bis heute wo erstens der Verstand bei den Leuten bleibt und zweitens das Herz ???
Da ich keine Zeit zu verlieren hatte und leicht angetrunken war ( 35 Grad , Weiswein und die pralle Sonne ergeben einen Gemütszustand der zeitweilig komisch ist ) zog ich mir meine Schuhe aus rannte zum Hauseingang und klingelte alle Parteien an . Ich hatte wirklich so eine Angst das der Hund runterfällt das mir mein Herz bis ins endlose schlug.. Im Nachhinein denke ich es war Schicksal das ich so schnell und instinktiv gehandelt habe. Nachdem ich acht todes Stockwerke mit meiner Raucherlunge hochgehechtet war stand ich vor einer verschlossenen Tür . Kurz vor dem Herzinfarkt klingelte ich Sturm und glücklicherweise öffnete mir eine äußerst bekifft wirkende Person die Tür und fragte mich was ich denn hier machen würde . Da ich relativ gut Spanisch spreche lies ich den ganzen Höflichen Mist weg und schrie sofort diesen Proletarier an, dass er gefälligst seinen Hund vor dem sicheren Tot retten sollte und endlich auf die Dachterasse schauen solle wo jede Sekunde ein Unglück zu passieren drohte !!! In völliger Ruhe mit mir im Schlepptau zeternd schlurfte diese undefinierbar aussehende Person auf die nebenan liegende Terasse und zog den Hund in aller Ruhe von dem Absprung hoch der vor dem Dach entlang lief. Man muss sich das so vorstellen : Die Terrasse nehme ich an, wurde von beiden Nachbarn genutzt und durch eine mittel hohe Wand getrennt . Dieser kranke Mensch zog das arme Tier hinter sich her als ob es ein lebloser Gegenstand war und murmelte irgendwas auf spanisch vor sich hin. Als der Hund vor mir stand wusste ich genau , dass ich ihn mitnehmen würde und ihn aus dieser zugekifften und überdurchschnittlich lieblosen Hölle befreien musste!
Ich schrie diese widerwärtige Person an und fuchtelte wie wild mit meinen 157 cm rum , wahrscheinlich sah ich nicht gerade angsteinflößend aus weil ich plötzlich ein dummes Lachen in seiner beschränkten Fratze erkennen konnte. Er erklärte mir , dass der Hund dort seit Tagen alleine hausen würde weil sein widerlicher Besitzer einfach weggezogen ist und den armen Hund auf die Dachterasse gesperrt hatte. Wohl bemerkt ohne Wasser und Futter!!!!
Ich sah diesen unheimlich schoenen Hund an mit seinen großen ,hellbraunen lieben Augen und sagte dem Vollpfosten , das ich ihn mitnehmen würde - mehr als ein ok bekam ich nicht !
Der Hund folgte mir sofort und war glaube ich mehr als froh das er dem mallorquinischen Desaster kurz vor knapp entflohen war. In meinem gesamten Leben war ich noch nie so überzeugt
von einer Sache wie diesen Hund zu behalten . Und obwohl ich dieses Tier nicht kannte und keinen Bezug dazu hatte war ich instinktiv sicher eine unglaublich treue Seele gefunden zu haben .

Naja acht Stockwerke später wieder unten angekommen hatte ich den Hund mit Halsband an mein Seidentuch gebunden und lief an der Menge vorbei in Richtung Auto wo ich von weiten den entgeisterten Gesichtsausdruck meiner Mutter sehen konnte ( hahaha ich muss heute noch lachen über ihr Gesicht ) !
" Stephanie, was ist das? " sagte Sie mit halb lachender und gleichzeitig vollkommen verzweifelter Miene.
" Mama, ich kann den dort nicht lassen , ich behalte ihn!!!! Du kannst machen was du willst ich geb ihn nicht im Tierheim ab !!".
Da meine Mutter unglaublich tierlieb ist und selbst vier kleine Hunde hat die auch aus Tierheimen kommen wusste ich sofort sie würde einwilligen .
Was ich jedoch nicht wusste war , dass eine Odysee auf Mallorca beginnen würde !

.... Fortsetzung folgt :))

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